KIEZBLOCKS

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Foto: Norbert Michalke

Kiezverkehr ist Fußverkehr: Die meisten Wege im Quartier legen die Menschen zu Fuß zurück – in Berlin drei Viertel aller Wege bis zu einem Kilometer.

Aber oft ist es beim Gehen heute eng, stressig und gefährlich. Kiezblocks bieten die Chance, das zu bessern: Sie können fürs Gehen mehr Platz, mehr Genuss, mehr Ruhe und bessere Luft bringen.

Darum unterstützt FUSS e.V. die Kiezblock-Bewegung – und Menschen, die aktiv werden für ihren Kiez. Denn wir wollen, dass die heute schon gehende Mehrheit der Menschen vom Kiezblock profitiert. Und dass die heute noch autofahrende Minderheit zu dem Urteil kommt, dass auch sie mit einem gehfreundlichen Kiez gewinnen.

Wege zum gehfreundlichen Kiez

Kreuzung ohne Autos, umgeben von großen Bäumen
Foto: Norbert Michalke

Gehwege entrümpeln

Heute drängt alles auf den Gehweg: stehende und rollende Fahrzeuge, Gastronomie, Ladesäulen, Verkehrsschilder. Das alles kann hinter den Bordstein – der Gehweg ist wieder zum Gehen da.

Fahrbahnen verwandeln

Die Fahrbahn im Kiezblock ist kein von Tempo beherrschter Raum mehr, sondern langsam befahrene Fläche für alle. Zu Fuß kann sie entspannt und ohne langes Warten überquert werden.

Lebensorte schaffen

Im Kiezblock kann Grau raus und Grün rein. Er ist nicht zuletzt ein Beitrag zum Klimaschutz. Kiezblocks bietet Raum für alle Generationen – von der Schaukel bis zur Ruhebank.


Der andere Verkehr: Bus, Tram, Rad & Auto

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Foto: Norbert Michalke

Öffentlicher Verkehr wird im Kiezblock noch wichtiger. Busse und Trams sind zwar groß und manchmal laut. Aber sie werden gebraucht: Vor allem Ältere und Kinder, Menschen mit Behinderung oder Krankheit können oft kein Fahrzeug lenken. Bus und Tram können staufrei durch den Kiezblock. Und sie sollen weiter durch, wo Autos nicht mehr können. Zum Beispiel mit beweglichen Pollern, die auch Notdienste, Polizei und Stadtreinigung kurz im Boden versenken können.

Kiezfreundlicher Radverkehr ist willkommen, ermöglicht er doch abgasfreie Mobilität für Viele. Wo aber viele Menschen Fahrbahn und Radweg queren, da sollen sie das mit Vorrang und stressfrei können. Und an unvermeidbaren Engstellen wird das Rad geschoben – wie in Kiezblocks in Amsterdam.

Mit dem Auto kommt man in den Kiez hinein und aus ihm heraus – aber nicht mehr durch. Man kann Menschen bis zur Haustür bringen oder Dinge dort ein- und ausladen. Auf lange Sicht wird der Raum am Fahrbahnrand oft besser nutzbar als für Parkplätze – zum Beispiel für Bäume, Bänke, Beete und Straßenlokale.

Außenseiten: Die Hauptstraße zählt

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Foto: Norbert Michalke

Ruhe im Kiezblock-Inneren, aber weiter Verkehrschaos außen rum? Das wäre nicht gut. An den Hauptstraßen wohnen viele Menschen; hier sind die meisten Geschäfte, Lokale, Dienstleister, auch Haltestellen und Bahnhöfe.

Die Hauptstraßen tragen das Leben im Kiez. Sie müssen bei jeder Kiezblock-Planung mitgedacht werden. Wenn im Kiez der Verkehr zu Fuß, per Bus, Tram und Rad gewinnt, dann entlastet das auch die Hauptstraßen.

Sie brauchen freie breite Gehwege, brauchen Spuren für die BVG und Sicherheit für Radfahrende. Sie brauchen mehr Plätze für kurzes Halten, sind aber nicht der Ort für längeres Parken. Mit besseren, menschenfreundlichen Hauptstraßen werden Kiezblocks zum Erfolgsmodell für die ganze Stadt.

Kiezblocks sind inspiriert durch Modelle in vielen europäischen Städten. Changing Cities e.V. koordiniert und berät Initiativen zum Thema.

Kiezblock Flyer zum Download

Gehen fördern – gute Kiezblocks schaffen: Mach mit bei FUSS e.V.
Wir sind die Lobby der Menschen zu Fuß,
mit 50 Gruppen in deutschen Städten und Berliner Bezirken.